Vorsicht: Verbrennungsgefahr! Die Hotlist ist die Antwort der unabhängigen Verlage auf die Long-, Short- und sonstigen Listen mit denen alljährlich die Jury des Deutschen Buchpreises einen Ein-Jahres-Lesekanon aufstellt, kräftig unterstützt vom Feuilleton, das sich im Dominoeffekt diesem Lektürediktat unterwirft. Gegen die Listenherrschaft hilft nur eine List: eine Hotlist! Die unabhängigen, kleinen, jungen Verlage finden ihre Titel nur selten auf der Buchpreisliste wieder – und dümpeln so unverdient oft unterhalb der Wahrnemmungsschwelle. Die heiße (oder scharfe?) Liste soll das ändern, in diesem Jahr wird sie sogar per Publikumsabstimmung bestückt. Litaffin hat sich ausgewählte Titel aus dem langen Vorschlagskatalog herausgepickt, um vorzukosten, ob da wirklich alles so „hot“ gegessen wie es gekocht wird.
Welchen Himmelsfahrten und Höllenritten kann das intensivste aller menschlichen Gefühle standhalten? In seinem Debütroman Kornblum erzählt der unter Pseudonym schreibende Sten Reen eine ebenso sprachmächtige wie verstörende Geschichte einer Liebe der Extreme.
Geburtstage sind für Robert Kornblum, Dachdecker und Gelegenheitsbauarbeiter, Halbintellektueller, in Berlin gestrandete Existenz, eine flüssige Angelegenheit. Seit drei Jahren ist er trocken, nur an diesem einem Tag erlaubt er sich das gnädige Abgleiten in die Besinnungslosigkeit. Als er nach solch einer durchzechten Nacht mit Filmriss wieder aufwacht, sieht er sich mit einer Frau konfrontiert, die nur mal eben Frühstücksbrötchen holen war und der er in der offensichtlich durchvögelten Nacht einen Antrag gemacht hat. Vor ihm steht Theresa, genannt Terri, Mind, keine Heilige und über einen durchaus sprechenden Namen verfügend, wie sich noch erweisen wird.
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