Hegemann, die Dritte

Ein Beitrag von Nora Boeckl und Lina Kokaly

Man möchte meinen, dass nun wirklich alles gesagt ist. Also wirklich alles. Und doch war der Literaturbetrieb gestern noch groß geladen. Helene Hegemann feierte nämlich Geburtstag, ihren achtzehnten. Luftballons, Kuchen, Sushi, Wodka und Zuckerwatte sind zwar für einen Geburtstag schlüssig, erzeugen in dieser Mischung im Technotempel Tresor aber eine ganz eigene Ästhetik. Die Presseveranstaltung als Event. Offiziell Bookrelease, aber das Buch Axolotl Roadkill ist ja schon lange da, deswegen in erster Linie Party. Das ihr gesungene  Happy Birthday dankte die Gastgeberin mit einer kurzen Lesung, dann wurde getanzt, zu sonst für den Club doch recht unüblicher Musik (Madonna! Bee Gees!). Für Veranstaltungen dieser Art ebenfalls ungewöhnlich, war der enorme Andrang vor dem Eingang des Bunkers. Schlange stehen ist man vorm Tresor ja schon gewohnt. Diesmal war es dann aber doch etwas anders. Und nicht nur, weil es so früh am Abend war. Einige fühlten sich deutlich unwohl und scharrten ungeduldig mit den Hufen. Genützt hat das nichts – Gästelisten müssen nun mal ordnungsgemäß abgehakt werden.

Was sonst noch dazu zu sagen wäre? Tolle Party. Aber was bitteschön hat diese Art von Buch-Event eigentlich noch mit (in diesem Fall: guter!) Literatur zu zun?

7 Kommentare zu „Hegemann, die Dritte“

    1. Die arme Autorin, dass sie ihren 18. umgeben von solchen miesepetrigen Fehlersuchern umgeben feiern musste. Deren Partys sind bestimmt immer ganz grandios.

  1. Warum nicht eine gute Party zu einem guten Buch feiern? Ich finde nicht, dass sich Party und Literatur unbedingt ausschließen. Und außerdem hat die Party im Tresor doch wirklich gut zu Hegenmanns Buch gepasst. Schade war nur, dass viele der Gäste, so jedenfalls mein Eindruck, nicht wegen der Autorin gekommen waren, sondern wegen der Party. Ich habe von der Lesung so gut wie nichts mitbekommen, was natürlich auch an der schlechten Akustik lag, aber vor allem an dem andauernden Gerede der um mich stehenden Gäste. Viele waren wohl gekommen um zu sehen und gesehen zu werden, nicht um zu hören, was die kleine Hegemann zu sagen hat. Schade eigentlich.
    Aber trotz langer Schlange, Kindergeburtstagsatmosphäre (überall an den Decken hingen aufgeblasene Luftballons und Zuckerwatte gab es auch) und schlechter Akustik, passte es alles in allem zu dem Roman „Axolotl Roadkill“ und war somit für mich eine gelungene Book-Release-Party zu dem Debütroman einer 17jährigen.

  2. Wenn es eine Lesung für zahlende, interessierte Gäste mit anschliessender Party gewesen wäre.. Super: tolles Konzept. Es war aber eine Veranstalltung für Presse und VIPs. Das sieht dann doch stark nach Werbung aus.

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