litaffin goes #litmas – Runde 3

Die Tage werden kürzer, draußen wird’s kälter (vielleicht schneit es sogar irgendwann!) und wir stecken mittendrin, in der besinnlichen Adventszeit. Was könnte dazu besser passen als sich mit fabelhaften Büchern einzukuscheln?

Laura, Julia, Katharina und Anne haben die Gelegenheit genutzt und stellen Euch bis Weihnachten jeden Tag ein Herzbuch auf Facebook vor. Folgend gibt’s ein paar mehr Worte dazu. Die Reihenfolge wurde unter strenger Beobachtung ausgelost.

17.12. Katharina empfiehlt: Lily Brett – Lola Bensky

Wenn Lily Brett die Geschichte von Lola Bensky erzählt, erzählt sie die Geschichte der Rockmusik in den 60ern und gleichzeitig die des Schicksals der Holocaust-Überlebenden. Viele Bekannte wie Mick Jagger und Jimi Hendrix kreuzen den Weg dieser grundsympathischen und dabei so unsicheren Journalistin.

18.12. Julia empfiehlt: Mette Jakobsen – Minous Geschichte

Magisch, rätselhaft, aus der Zeit gefallen. Das alles ist „Minous Geschichte“. Die Geschichte eines Mädchens, das auf einer abgelegenen Insel aufwächst, fest daran glaubt, dass ihre verschwundene Mutter noch lebt und mit einem toten Jungen redet. Diese märchenhafte Welt mit ihren liebenswerten Bewohnern fesselt und macht den Abschied schwer.

19.12. Anne (und Katharina auch ganz besonders) empfiehlt: Jeffrey Eugenides – Die Liebeshandlung

Dieses hinreißende Werk kreist um die großen Themen des Lebens – Liebe, Selbstfindung, Zweifel, Verzweiflung – und erzählt die Geschichte von Madeleine, Mitchell und Leonard (der stark an David Foster Wallace erinnert). Es ist ein kluges, geistreiches, humorvolles, nachdenkliches und leises Buch. Es entrückt. Es bezaubert. Es verändert. Und ist damit ein absolutes Herzbuch!

20.12. Laura empfiehlt: Haruki Murakami – IQ84 

Lange habe ich mich gegen Murakami gewehrt, aber „1Q84“ lässt niemanden kalt. Fantasy, Thriller, Dystopie, Krimi, Liebesroman – Murakami vereint sie alle! Leider kenne ich den Schluss noch nicht. Das Buch ist im ICE auf der Rückfahrt von der Frankfurter Buchmesse liegen geblieben. Trotzdem lässt mich die Geschichte um Tengo, Aomame und die Little People nicht los. Suchtgefahr!

21.12. Anne empfiehlt: Isabel Allende – Mayas Tagebuch

Maya Vidal hat ihren liebsten Menschen, ihren Pop, verloren und mit ihm den Boden unter den Füßen. Sie stürzt ab, nimmt Drogen, prostituiert sich, lebt auf der Straße. Und kämpft sich zurück ins Leben. Allende schreibt so unmittelbar und gefühlvoll, dass man diesen Kampf hautnah miterlebt. Leidet, verzweifelt. Die Zähne zusammenbeißt. Und hofft.

22.12. Anne empfiehlt außerdem: Haruki Murakami – Kafka am Strand

Was ist Traum, was Wirklichkeit? In diesem Buch verschwimmen die Grenzen, kreuzen fantastische, absurde und skurrile Momente die Selbstfindungskrisen des 15-jährigen Kafka Tamura. Murakami zeichnet jeden Charakter einzigartig und ideenreich, verstrickt geschickt kleine Details zu einem komplexen Handlungsstrang. Jedes Wort, jeder Buchstabe lohnt sich!

23.12. Anne empfiehlt auch noch: Thomas Mann – Tonio Kröger

Diese kleine Novelle ist ein Begleiter fürs Leben. Es geht um Identität und Sinnsuche, um Funktion und Kunst. Die Worte sprudeln dabei vor leiser Sehnsucht: poetisch, rhythmisch, klangvoll. Sie beschreiben Gefühle, die ein jeder von uns kennt. Und sie tun es auf einzigartige Weise.

24.12. Laura empfiehlt an Heiligabend: Joey Goebel – Vincent 

Diese Geschichte trifft. Es geht um die immer weiter abflachende Kulturindustrie, den Künstler als Genie und um die traurige Lebensgeschichte des Protagonisten. Vielmehr geht es allerdings um die Frage, ob Glücklichsein eine Entscheidung ist, die wir selbst treffen können. Die „Anleitung zum Unglücklichsein“ des 21. Jahrhunderts!

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