Roman

Die Apokalypse der Millennials

Die Vogelabbildungen auf dem Umschlag erinnern an ein ornithologisches Lexikon, der Titel wirkt wie eine Krimi-Überschrift. Jedoch ist Victor Pouchets Debütroman „Warum die Vögel sterben“ keines von beiden, sondern ein selbstreflexiver Bericht über die bis zur Aussichtslosigkeit banalisierte Leistungsorientiertheit der Generation Y.

Ab wann kommt man aus Deutschland?

Lohnt es sich überhaupt, sich mit solchen Fragen zu beschäftigen? Genügen ein deutscher Pass, exzellente Sprachkenntnisse und Grundkenntnisse im Christentum für das Deutschsein, oder sind der Name und die Haarfarbe auch entscheidende Faktoren?

Endlich erwachsen – Berichte vom 18. ilb

Bereits zum 18. Mal hat das Internationale Literaturfestival Berlin (ilb) in diesem Jahr stattgefunden. Das bunt gemischte und aktuelle Programm und die Einladung von Autor*innen aus aller Welt ermöglichten wieder den Blick auf Literatur anderer Kulturen und interessante Entdeckungen fernab des Mainstreams.

Eine Liebe genderneutral erzählt – „Sphinx“ von Anne Garréta

Anne Garréta wurde 2000 als erste Frau in den Autorenkreis Oulipo aufgenommen, dank ihres Romans „Sphinx“ von 1986. Er erzählt von Schmerz und Sehnsucht, im Zentrum zwei Liebende. Jedoch erfahren wir nie das Geschlecht der Hauptfigur oder des geliebten Subjekts. Ein ehrgeiziges Erzählprojekt, das tiefe Einblicke in die Zerrissenheit nicht nur des erzählenden Ichs, sondern …

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„Guapa“ von Saleem Haddad – ein mitreißendes Debüt

Rasa ist siebenundzwanzig Jahre alt, wohnt mit seiner Großmutter in einer arabischen Stadt und sollte langsam heiraten. Das denkt zumindest sein Umfeld. Doch der Mensch, den er liebt, darf er nicht einmal in der Öffentlichkeit küssen, denn es ist ein Mann. Saleem Haddads Debütroman „Guapa“ erzählt 24 Stunden im Leben von Rasa, in denen sich …

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Vom Schwinden der Nestwärme: Cesare Paveses „Das Haus auf dem Hügel“

Turin, 1943. Während Luftangriffe die Stadt erschüttern, flüchtet der Gymnasiallehrer Corrado sich in den Schutz der Berge. Mit dem Widerstand möchte er nichts zu tun haben, gleichzeitig plagen ihn deswegen Schuldgefühle. Cesare Paveses Roman Das Haus auf dem Hügel, 1967 im italienischen Original erschienen, wurde nun von Maja Pflug neu übersetzt. Das Buch stellt Fragen, die nach wie vor …

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Ein Buch der Verwunschenheit: Lisa Kreißlers „Das vergessene Fest“

Ein Roman, der ein bisschen Fantasy ist, aber kein richtiger Fantasy-Roman: Kann das funktionieren? Lisa Kreißler verwischt in ihrem neuen Roman „Das vergessene Fest“ über drei alte Studienfreunde die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum. Das Ergebnis ist eine surreale Reise in die Natur, die Erinnerung und die kleinen, besonderen Momente im Leben, an deren Ende …

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Die Unsichtbarkeit der katalanischen Autor*innen

Wie stark Politik und Literatur ineinander übergehen, ist im Fall von Katalonien unübersehbar. Durch die vielseitige Auslegung ist es quasi unmöglich, eine klare Grenze zu ziehen. So ist auch die Frage spannend, auf welcher Sprache katalanische Autor*innen schreiben. Und wie ist ein Buch zu klassifizieren, das von Katalan*innen auf Castellano verfasst wurde?

Ein Buch wie ein Traum: Marion Poschmann „Die Kieferninseln“

Zartheit und subtiler Sprachwitz zeichnen Marion Poschmanns 2017 erschienen Roman Die Kieferninseln aus. Die Autorin, die vor allem für ihre Lyrik bekannt ist, sorgt auch mit ihren Prosawerken immer wieder für Aufmerksamkeit. So verwundert es nicht, dass Die Kieferninseln direkt auf der Shortlist für den deutschen Buchpreis stand und sie für ihr Werk mit dem …

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© Sofie Mörchen, nach einer Idee von Leonie Hohmann

Eine Hölle für Literat*innen, ein Himmel für Lesende

Wer mit dem Gedanken spielt Autor*in zu werden, sollte sich eines klarmachen: In der Literat*innenhölle gilt das Credo: Wie du deinen Leser*innen, so auf ewig dir. So zumindest das höllische Konzept, das sich in Beka Adamaschwilis Roman mit dem optimistischen Titel Bestseller entspinnt und in Georgien zum selbigen wurde. Ein starkes Debüt zum Thema Literatur in …

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Die Erkenntnis zwischen den Welten: Americanah

Schon zu Beginn des Romans wird klar: Ifemelu plant, die USA nach dreizehn Jahren wieder zu verlassen. Dabei war ihr amerikanisches Leben nach anfänglichen Schwierigkeiten durchaus von Erfolg geprägt. Sie war Stipendiatin der Princeton University und führte einen landesweit erfolgreichen Blog, auf dem sie ihre Erfahrungen und Überlegungen zum Schwarzsein in Amerika festhielt. Während sie …

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Ode an die Kunst – Michel Houellebecq: Karte und Gebiet

Das enfant terrible der französischen Literaturszene, der Baudelaire der Supermärkte, hat einen neues Buch geschrieben. Platz eins auf den französischen Bestseller-Listen, Gewinn des wichtigsten französischen Literaturpreises, große Begeisterung bei Freunden wie Feinden – was ist dran am neuen Roman von Michel Houellebecq? Jed Martin ist Künstler. Er lebt allein in seiner unaufgeräumten Pariser Wohnung, lauscht …

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