Und was macht man damit? #3 Susanne Klatt

Pathologin ist sie nicht geworden, sie macht jetzt lieber PR. Als dritte Kandidatin unserer Reihe Und was macht man damit? stellt sich Susanne Klatt vor. Nach ihrem Studium der Angewandten Literaturwissenschaft und mehreren Praktika konnte sie sich für die Agentur-Arbeit begeistern und hat sich statt der Buch- doch lieber für die Musikbranche entschieden, inklusive Altbau-Büro und Verkehrslärm in Berlins pulsierender Mitte.

© Gianluca Costantini
© Gianluca Costantini

Was wolltest du als Kind werden?
Ständig etwas anderes. Von Astronautin bis Pathologin waren so ziemlich alle Berufsrichtungen dabei.

Was genau hast du studiert und warum hast du dich dafür entschieden?
Ich wusste, dass ich etwas mit Literatur/Kunst/Kultur/Geschichte machen möchte, weil dafür mein Herz schlägt. Es ging dann für mich erst einmal nach Bonn, um dort Allgemeine und Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte im Bachelor zu studieren. Nach einem Jahr „Pause“, in dem ich drei längere Praktika gemacht habe, ging es dann weiter mit dem Master in Angewandter Literaturwissenschaft an der FU Berlin.

Wusstest du schon während deines Studiums, in welchen Beruf du möchtest?
Das nicht direkt, aber ich habe relativ bald herausgefunden, dass mir Bereiche wie Kommunikation, Konzeption und Umsetzung von Ideen besonders viel Spaß machen. In diese Richtung habe ich mich nach dem Studium dann auch beruflich orientiert.

Wo hast du während des Studiums Berufserfahrungen gesammelt?
Ich habe neben meinem Studium u.a. Station bei den Lübecker Museen, dem Berliner Elfenbein Verlag, einer kleinen Filmproduktionsfirma, einem Online-Magazin in Kapstadt und einer Agentur für Buch-PR gemacht.

Wo arbeitest du jetzt und was genau sind deine Aufgaben?
Nach dem Studium habe ich ein Volontariat bei der Berliner PR Agentur Kruger Media absolviert. Heute bin ich dort Projektleiterin für das Musiksponsoringprogramm eines magentafarbenen Konzerns. Zusammen mit meinem Teamkollegen verantworte ich die Print- und Online-Kommunikation rund um die Konzertreihe. Die Aufgaben reichen von der Konzeption klassischer PR- und Marketingmaßnahmen bis hin zur Pressebetreuung vor Ort. Zudem liefern wir den Content für Website, Social-Media-Kanäle und die Konzern-interne Kommunikation des Musikprogramms.

Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?
Unser Büro befindet sich in einer typischen Berliner Altbauwohnung, Dielen, hohe Decken mit Stuck, offene Flügeltüren und im Sommer Verkehrslärm von der Torstraße. Wir sind ein Team von rund 10 Leuten, ich teile mir mit drei Kollegen einen Büroraum.

Was gefällt dir besonders gut an deiner Arbeit?
An der Arbeit als solche: immer neue Herausforderungen. Jeder Gig, jeder Künstler, jede Location ist anders und erfordert eine eigene Herangehensweise und neue Ideen, das bringt viel Abwechslung. Darüber hinaus habe ich wunderbare Kollegen, auf die ich mich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit freue.

Wo siehst du dich in 5 Jahren?
Überall und nirgendwo :) Vielleicht ein bisschen angekommen, wenn auch vorübergehend.

Wenn du noch mal studieren könntest, würdest du dich für den gleichen Studiengang entscheiden?
Ja. Auch wenn ich nicht in der Buchbranche arbeite, hat mich das Studium fit für den Beruf gemacht.

Welches Buch liest du gerade? Kannst du es weiterempfehlen?
The Goldfinch von Donna Tartt – das habe ich von meinen Uni-Mädels zum Geburtstag geschenkt bekommen und kann es (bisher) sehr empfehlen. Ich habe allerdings auch noch 500 Seiten vor mir…

 

Die Möglichkeiten nach einem geisteswissenschaftlichen Studium sind vielfältig. Erzählt man jedoch, dass man beispielsweise Literatur-, Theater-, oder Kulturwissenschaft studiere, erwartet einen oft der gleiche fragende Blick. Deshalb stellen wir euch in unserer Reihe Und was macht man damit? erfolgreiche Absolventen und Absolventinnen in verschiedensten Positionen vor. Das sind junge Menschen, die in Verlagen arbeiten, als freie Lektoren, Journalisten oder Autoren jeglicher Art tätig sind, neue digitale Möglichkeiten ausprobieren oder die es doch in eine ganz andere Richtung verschlagen hat.

Sophie Gottschall
Letzte Artikel von Sophie Gottschall (Alle anzeigen)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen